Streetdate: 03.03.2017
Streetdate: 03.03.2017

EMMURE - Look At Yourself

(Sharptone Records)

 

EMMURE, was so viel wie eingemauert bedeutet, ist eine US-amerikanische Hardcore/Deathcore/Noisecore Band aus Queens, New York. Der Name ist an eine besonders brutale Hinrichtungsart angelehnt, die unter dem Namen "Immurement" bekannt ist. Dabei wird eine Person in einen Raum ohne Ausgänge eingemauert, um dort zu sterben. EMMURE‘s mittlerweile siebtes Brachialwerk, in gerade mal vierzehn Jahren Bandbestehen, ist einmal mehr eine intensive Erfahrung. „Look At Yourself“ steht für brutal fies verzerrten Core, der mit so einigen fetten Breakdowns aufwarten kann und neben seiner klaren Hardcore Attitüde so einige interessante, geistesgestörte und psychedelische Ideen aufweist. So reihen sich, neben den oftmals recht unkonventionellen Melodieführungen, Disharmonien für Disharmonien aneinander, die dir Gift und Galle ins Gesicht spucken.

 

Die insgesamt 13 Tracks sind mit 1:10 Minuten bis 3:56 Minuten genretypisch kurz gehalten und ergeben eine Gesamtspieldauer, die mit gerade mal etwas über einer halben Stunde leider recht dürftig ausfällt. Ich persönlich kann ja mit Tracks, die nur knapp über einer Minute liegen meist recht wenig anfangen, aber ich muss zugeben, dass sie bei der ohnehin schon sehr kompakt eingepressten musikalischen Architektur von EMMURE einen gewissen Reiz versprühen. Schräge und durchgängige Gitarrenläufe mischen sich auf „Look At Yourself“ mit neurotischen Sampleschleifen, schweren Stakatto Riffs und den omnipräsenten Bassläufen von Phil Lockett. Die brachialen, oftmals verzerrten hochgradig aggressiven Kreisch- oder Growlgesänge von Brüllwürfel und einzig verbliebenem Gründungsmitglied Frankie Palmeri, dem sich hin und wieder klar gesungene Hardcoregesangslinien anbiedern, vollenden das wilde, wüste und schizophrene, immer wieder in sämtliche Richtungen austretende Death- und Hardcore Monster „Look At Yourself“. Der massige und grotesk gezeichnete Genremix artet schon mal in grooveunterlegtem, verzerrtem Noisecore aus, der dem willenlosen und blinden Kommerz den ultimativen Kampf angesagt hat.

 

EMMURE arbeiten gerne mit wuchtigen Breakdowns, brachialen Riffs, sowie extremen und verzerrten Hardcore Gesangsstilen, die von einem besessenen Drumspiel Unterstützung erfahren, das die Mannschaft immer wieder gewaltig aufstachelt und schwer nach vorne treibt. Mit diesen Ingredienzien erzeugen sie diesen ganz speziellen, extravaganten, stakkatohaften und äußerst verqueren EMMURE Sound. Diese tendenziös entstellte, entfesselte und entseelte Kakophonie, mit ihrer abwechslungsreichen, oftmals elektronisch veränderten Gesangsperformance, sowie den ab und an eingestreuten, zum Teil total durchgeföhnten Samples, wird durchaus auch mal trashy, bleibt aber durchgehend wuchtig und brachial. Die schwer übergewichtigen Groove- und Stampfmonster mischen ihre neurotischen, sich im Kreis drehenden und immer wiederkehrenden schräg verzerrten Einschübe mit jaulenden, dissonanten und sich äußerst grotesk ausnehmende Gitarrenläufen. Neben dem fünften Track „Flag Of The Beast“, zu dem auch ein Video gedreht wurde und dem geistig divergenten „Ice Man Confessions“ kann ich noch „Torch“, zu dem es einen weiteren Videotrack gibt, sowie das leider sehr kurz gehaltene „Derelict“ empfehlen. Für Liebhaber von ultimativem Krach und Musik zum totalen Ausrasten liefert „Look At Yourself“ sicherlich genau die passenden Selbstreflexionen.

 

www.facebook.com/emmure

 

Meine Wertung: 87/100

 

EMMURE in der aktuellen Besetzung:

Frankie Palmeri – Gesang

Josh Travis – Gitarre

Phil Lockett – Bass

Josh “Baby J” Miller – Schlagzeug

 

Tracklist:

1. You Asked For It (1:32)

2. Shinjuku Masterlord (3:08)

3. Smokey (2:01)

4. Natural Born Killer (2:37)

5. Flag Of The Beast (3:23)

6. Ice Man Confessions (2:12)

7. Russian Hotel Aftermath (3:00)

8. Call Me Ninib (2:12)

9. Major Key Alert (1:21)

10. Turtle In A Hare (2:25)

11. Torch (2:32)

12. Derelict (1:10)

13. Gucci Prison (3:56) 

 

TT: 31:29 Minuten

 

Official Video zu „Flag Of The Beast“:

Official Video zu „Russian Hotel Aftermath“:

Official Audio Stream zu “Torch”:




 

 

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