AYAHUASCA - Instinct

(Eigenproduktion)

 

Progressiver Death Metal mit World-Music-Einflüssen, wie sie es selbst bezeichnen, wird uns vom Kölner Sextett AYAHUASCA um die Ohren gedroschen. Seit 2013 aktiv, hat man sein allererstes auditives Lebenszeichen in Form einer 3 Track EP, mit einer Lauflänge von insgesamt 23:36 Min eigenproduziert und auf die Metalgemeinde losgelassen. AYAHUASCA müsste man eigentlich "Aijewäske" aussprechen, da es Quechua ist, "Liane der Geister", bzw. der Toten bedeutet und einen halluzinogenen Pflanzensud bezeichnet, der von indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas als Mittel zum versetzen in Trance getrunken wird. Urwaldsounds sind dann auch im Intro zum ersten Track "Instinct" zu vernehmen. Als progressiv ist der Sound durchaus zu bezeichnen, durchaus auch als originell und innovativ. Leider hat man beim mastern geflissentlich überhört, dass die Drums völlig übersteuert aufgenommen wurden, was vor allen Dingen bei den Blastbeats etwas unangenehm aufstößt. Es kracht und krächzt dann nur noch so aus den Boxen, dass man sich fast die Ohren zuhalten mag. Bis auf dieses Manko ist die Eigenproduktion jedoch als durchaus gelungen zu bezeichnen. Musikalisch ist das Material als versiert und ansprechend zu bezeichnen. Vor allem der zweite, böse gehaltene Track "Cendre et Ruine", der anfangs ziemlich weird daherkommt, von der Struktur her ein wenig an MESHUGGAH oder DEVIN TOWNSEND erinnert, hat es mir angetan. Nicht zuletzt hier zeigt Sänger Sliman Abu Sitta, dass er sehr variabel singen und vor allem auch zeitweise mal wie PANTERA's Phil Anselmo zu "Vulgar Display Of Power" Zeiten klingen kann. Hier habe ich mich gesanglich ein wenig an "Mouth For War" erinnert gefühlt. Ansonsten ist der Gesang eher dem Core, denn dem Death Metal zuzuordnen, da dieser aber mal klar, mal kreisch mal growl vereinnahmt, kann man sich hier bei der Bezeichnung nicht hundertprozentig festlegen. Ansonsten fallen mir auch die Anfänge SEPULTURA's ein, die für "Instinct" musikalisch sicherlich auch hier und da als Quell der Inspiration gedient haben dürften. Da viele Harmonien gegen Disharmonien ausgespielt werden, klingt der Soundmix im Endeffekt auch ein wenig postapokalyptisch, was durchaus positiv gemeint ist. AYAHUASCA stehen für ein cooles, schweres Soundgewand, welches schon mal episch ausschweift, überwiegend aber mit Blastbeats und geilen, mal klar aber häufig auch schön dreckig gespielten Gitarrenläufen unterfüttert wird und daher schön brachial aus den Boxen föhnt. Leider ab und an auch etwas zu brachial. Allerdings sollten interessierte Label hier sofort zuschlagen und geneigte Death/Core/Crossover Fans sowieso.

 

www.ayahuasca-band.com

 

Meine Wertung: wird nachgereicht



 

 

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