ILDEFONSO FALCONES - Die Kathedrale des Meeres

 

„Die Kathedrale des Meeres“ erzählt die herzzerreißende, historische Geschichte um das schicksalhafte Leben des Bauern Bernat Estanyol und seines Sohnes Arnau. Ständig auf der Flucht vor der Obrigkeit oder von selbiger permanent bedroht, gedemütigt und ausgenutzt, kommen die beiden vorerst in Barcelona bei Bernats Schwester und deren Ehemann unter, damit allerdings auch vom Regen in die Traufe. Armut, Hunger, Schmerz und Demut, sind nur ein kleiner Teil der Widrigkeiten im Katalonien des 14. Jahrhunderts, mit denen sie stets zu kämpfen haben. Bernat arbeitet hart und gewissenhaft in der Töpferwerkstatt seines Schwagers, während Arnau die Bastaixos beim Bau der Kathedrale Santa María del Mar unterstützt. Der kleine Joan, der sich unterdes mit Arnau angefreundet hatte, verliert wenig später seine Mutter und wird letztendlich vom eigenen Vater verstoßen. Er kommt bei Bernat und Arnau unter, die sich mittlerweile nach einer anderen Bleibe umgucken mussten. Einige Zeit später darf sich Arnau aktiv am Bau von Santa María del Mar beteiligen und schleppt gemeinsam mit den übrigen Bastaixos schwere Steine für den Bau herbei, während Joan die Schule besucht, um Mönch zu werden. Beide werden im Laufe ihres doch so unterschiedlichen Lebens stets mit Hass, Stolz, Ehre, Intrigen, Verrat, Schmerz, Leid, Hoffnung, gleichwohl Freundschaft, Liebe, Leben und Tod konfrontiert. Als Arnau Maria (die Tochter eines hohen Bastaixos) heiratet, zieht er, aufgrund seiner verbotenen Liebe zu Aledis, in den Krieg. Er will Aledis, die im selben Haus, wie Bernat, er und Joan gelebt hat, vergessen. Als der Krieg zu Ende ist und Arnau wieder heim kehrt, wütet die Pest, die ganze Landstriche entvölkert. Seine Frau und viele andere um ihn herum fallen der Seuche zum Opfer, doch er selbst überlebt. Wenig später steigt er ins Geldwechselgeschäft ein und wird ein reicher, angesehener Mann. Doch auch dies ruft immer wieder Neider und Missgönner auf den Plan, die ihm das Leben immer wieder schwer zu machen versuchen, bis sie Arnau letztendlich da haben, wo sie ihn haben wollen. Interessante, geschichtliche Fakten vermischen sich mit Fiktionen und die moderne, dennoch an die Zeit angepasste Sprache, lässt eine durchaus mittelalterliche Atmosphäre entstehen. Nicht zuletzt diese Fakten machen den, mit 650 Seiten zu Buche schlagenden Wälzer, zu einem monumentalen, historischen Drama.

 

 

Meine Wertung: 75/100



 

 

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