Streetdate: 30.06.2017 / Agonia Records
Streetdate: 30.06.2017 / Agonia Records

ORIGIN - Unparalleled Universe

(Agonia Records)

 

Seit 2002 schieben die Technical Brutal Death/Grindcoreler ORIGIN in schöner Regelmäßigkeit einen neuen Output nach dem anderen über den Atlantik. Das siebte Extremeisen, der aus Kansas und New York stammenden US-amerikanischen Technical Brutal Deather, die sich im Jahre 1997 formierten, hat es auch dieses Mal wieder gewaltig in sich. Schräg, schnell und verschrubbt gebären sich die hirnzermaternden Drummassaker in Bleifußmentalität und bilden eine Einheit aus unmenschlichen, schrillen Hochgeschwindigkeitssoli, bestialischen Growls, perversen Grunts und ätzenden Screams. Gitarrist Paul Ryan beweist hierbei technische Finesse und eine extrem versierte Fingerfertigkeit. Was ORIGIN mit „Unparalleled Universe“ zu bieten haben, ist einfach nur brutal und setzt Newtons physikalische Gesetze außer Kraft. Nur der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) in Cern bringt es noch auf höhere Geschwindigkeiten.

 

ORIGIN sind ein klassisches Four-Piece bestehend aus Jason Keyser – lead vocals (ex-SKINLESS), Paul Ryan – guitar and backing vocals, Mike Flores – bass and backing vocals, John Longstreth – drums (ex-GORGUTS, ex-ANGECORPSE). Für die, hin und wieder eingestreuten Effekte und Keyboardsoundlayers, zeigte sich Produzent Robert Rebeck verantwortlich. Aufgenommen und abgemischt wurde „Unparalleled Universe“ im Februar 2017 in den Chapman Studios vom langjährigen Produzenten Robert Rebeck (Tech N9ne). Gemastert wurde das zermürbende Material von Colin Marston im März 2017 im Menegroth - The Thousand Caves.

 

© Rodrigo Fredes
© Rodrigo Fredes

Das unvergleichliche Universum umfasst zehn Tracks gespickt mit hochkomplexer Technik, ausuferndem Facettenreichtum und dynamischem Groove. Die sprunghafte Polyrhythmik ist dermaßen unmenschlich, dass man einen Kraken hinter der Schießbude vermuten würde. Gesanglich verweilt man vergleichsweise „aufgeräumt“ zumeist im Uptempobereich, geht den Geschwindigkeitsrausch aber nicht immer ganz so extrem mit, was das Ganze angenehmer zu hören macht und trotz der immensen Brachialgewalt nicht gar so sehr ausarten lässt. Es ist jedoch ganz schön durchgeknallt, was die Jungs hier mit ihrem ultraschnellen Umschalten abziehen. Die US-Neo Death Shred-Bratze ORIGIN baut enormen Druck auf, kreischt drauf los, was das Zeug hält und reißt mit ihrem perversen Überschallgeballer, in 40:54 Minuten alles ein, was es einzureißen gibt. Brachiale, rohe und zerstörerische Richtungs- und Geschwindigkeitswechsel, ein übelst fettes Geschranze und fies gespielte, dissonante Soli begleiten diesen Vernichtungskrieg mit Sinn und Verstand. Böse, dreckig und gemein lachen dir ORIGIN voller listiger Überheblichkeit in dein winselndes Antlitz. Sie springen dir mit allem was sie haben direkt in die Fresse, um ein klebriges Blutmeer in selbiger zu hinterlassen. Anschließend beißen sie dir den Kopf ab, kauen ein bisschen darauf herum und rotzen die rotgraue Masse dann achtlos zurück in die Gosse.

 

Wie Hochgeschwindigkeitsgeschosse schlagen die, in schneller Abfolge hintereinander weggeballerten Gewehrsalven durch die wehrlose Masse Mensch. Da können höchstens noch die Berliner Highspeed Death- und Grindcore Kings von KRYLITHSIC mithalten. Die übrige Konkurrenz muss sich, trotz der hohen Temperaturen die derzeit herrschen aber mal so richtig warm anziehen. Der omnipräsente Bass, die martialischen Gitarrenbollwerke mit ihren pfeilschnellen, dissonanten und beißenden Riffs, die bestialischen Drumfolgen und der aggressionsgepimpte Gesang klettern  hier ganz weit nach oben auf der Aggressionsskala. Es ist schon geil anzuhören, was alles möglich ist, wenn man volle zwei Dekaden Erfahrung auf die Trommelfälle der Zuhörer platzen lässt. „Unparalleled Universe“ ist Musik, die dich aus dem Stand heraus und ohne mit der Wimper zu zucken krankenhausreif schlägt.

© Rodrigo Fredes
© Rodrigo Fredes

Der letzte Track und Rausschmeißer des Albums „Revolucion” ist die brachiale und brutal geile Auslegung eines BRUJERIA Coversongs (vom 1995er „Raza Odiada“ Album), der alles Vorherige nochmal zu toppen weiß. Die “Limited BOX CD” beinhaltet einen Flaschenöffner mit dem Albumcover, eine Flagge mit dem Bandlogo und eine alternative Version des Albums.

 

https://www.facebook.com/Origin

 

Meine Wertung: 88/100

 

ORIGIN in der aktuellen Besetzung:

Jason Keyser – lead vocals

Paul Ryan – guitar and backing vocals

Mike Flores – bass and backing vocals

John Longstreth – drums

 

Tracklist:

01. Infinitesimal To The Infinite (02:23)

02. Accident And Error (03:41)

03. Cascading Failures, Diminishing Returns (04:19)

04. Mithridatic (03:13)

05. Truthslayer (02:07)

06. Invariance Under Transformation (04:36)

07. Dajjal (02:34)

08. A Burden Of Prescience (04:02)

09. Unequivocal (09:54)

10. Revolucion (BRUJERIA Cover) (04:05)

 

TT: 40:54 Minuten

 

Anspieltipps: Revolucion (BRUJERIA Cover), A Burden Of Prescience, Unequivocal, Mithridatic, Truthslayer und Invariance Under Transformation

 

Cascading Failures, Diminishing Returns (OFFICIAL LYRIC VIDEO):

Das 360° Video zum zweiten Track „Accident And Error“ könnt ihr euch hier reinpfeifen:




 

 

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