Streetdate: 28.07.2017 / def2music
Streetdate: 28.07.2017 / def2music

THE DEAD SOUL COMMUNION - Dead Soul Communion MMXVII

(def2music)

 

Eine düster melancholische Soundkulisse erwartet uns auf dem „Dead Soul Communion MMXVII“ betitelten Debüt Album des Gitarristen und ex-DEVILMENT Gründungsmitglieds Daniel Finch. Es entstand im Zeitraum von zwei Jahren und wurde in Finchs‘ Seventh Wave Studios, sowie den Scorpio Studios aufgenommen. Die insgesamt elf Tracks, die in 57:16 Minuten eingespielt wurden, strotzen vor progressivem, melancholischem Industrial Metal, der innerhalb der einzelnen Tracks immer wieder verschiedene Themen aufgreift, ineinander verwebt, dabei stetig Spannungswellen aufbaut und letztlich auch vor längeren Gothic Death Metal Passagen nicht zurückschreckt. Finch und seine Mannen, zu denen auch Schlagwerker Simon Dawson (BRITISH LION) zählt, vereinen Industrial, Gothic, Progressive Rock, Death, Black und Thrash zu einem hymnischen, orientalisch angehauchten, progressiven, melancholischen, thrashigen, deathigen Gothic Industrial Monument. Diese Themen stolperfrei miteinander zu verbinden, ist sicherlich extrem gewagt und den aus Lowestoft, Suffolk im Vereinigten Königreich stammenden THE DEAD SOUL COMMUNION auch nur bedingt gelungen.

Das komplette Album hört sich allerdings wie ein Konzept, was vielleicht nicht unbedingt beabsichtigt war, aber wiederum als Lob zu verstehen ist. „Dead Soul Communion MMXVII“ ist zwar noch kein technisches Meisterwerk und es kommt zum Teil noch etwas holprig daher, ist aber für ein Erstlingswerk (zugegebenermaßen von keinen Unbekannten der Szene) ein beachtliches Pfund. Der Crossover Stilmix befasst sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Liebe, innerer Zerrissenheit, Selbstzerstörung, Gewaltausbrüchen, Geisteskrankheiten, Selbstmord und Krieg. Es ist also nicht nur rein musikalisch als tiefgründiges Werk zu verstehen.

 

Den Anfang macht die strake Nummer „My Beautiful Mistake” die sich hinter Bands wie KATATONIA, OPETH oder SIRENIA nicht zu verstecken braucht. Neben den Lautstärkedynamiken, mit denen THE DEAD SOUL COMMUNION immer wieder gerne spielen, hört man die Gitarrenlicks zum Teil recht gut raus, was ich persönlich sehr ansprechend und ehrlich finde. Der malerische, aber kräftige Klargesang von Edwin Mascorn wirkt verzweifelt bis verloren in dieser einfarbigen, kalten und emotionslosen Welt.

Abgelöst von dem fetzigen, thrashigen Melancholic Industrial Death Metal Stück „The Communion” geht er auch elektronisch veränderte Wege, der vor allem in den thrashigen industrial Gothic Death Passagen des dritten Tracks „The Last Grains Of Sand“ einen dynamischen Flow aufgreift. Mit ein wenig Horrorattitüde und orientalischen Flöten- und Dudelsackklängen gewürzt, wird das darauffolgende „Masked Deceiver“ zu einer interessanten Mischung, die der Band einen hohen Wiedererkennungswert garantiert. Hymnisch, opulent geht es weiter mit „For You”, das immer wieder progressive Strukturen und technische Herausforderungen in sein musikalisches Konzept aufsaugt. Die längste und stärkste Nummer des Albums ist das 10:26 Minuten Stück „Ghosts“. Spacige Leadgitarrenlayers und schranziges, psychotisches Riffing, das im ersten Drittel mit Geige aufwartet, dann in gothic-like angehauchte Death Metal Bereiche vorstößt, die wiederum von längeren Passagen melancholisch progressivem Rocks abgelöst werden. Hier greift man immer wieder die Anfangsthemen auf, um zum Schluss wiederum in einen verzweifelten Gothic Death Part zu münden. Die orientalischen Klänge der stämmigen Industrial Instrumentalsektion bilden nicht zuletzt im siebten Song „Suicide Lullaby“ einen starken Kontrast zum normalen Rockgesang.

 

Fronter Mascorn bleibt in fast allen Gesangslagen Herr der Lage, gefällt mir persönlich beim progressiven Klargesang allerdings am besten. Hierbei gibt es, bis auf den achten Track „As Dead As it Gets“, eigentlich keine nennenswerte Ausfälle zu verzeichnen. Hier kommt seine zu Anfang etwas lust- und antriebslos erscheinende Gesangsperformance nicht so recht vom Fleck und lässt an dieser Stelle erstmals ein klein wenig zu wünschen übrig, steigert sich im Laufe des Tracks aber noch mal ungemein. „Chains Of Division” bittet mit seinem verzerrten Gesang und den ruhigeren Bridges immer wieder zur Einkehr in sich selbst. Durch den Wechsel von Klar- zu Death Gesang wird der vorletzte Track „Empire“ zu einem recht kontrastreichen Song. Mit „The Ending” schließt sich das Kapitel THE DEAD SOUL COMMUNION fürs Erste. Ein Stück mit gesprochenen Passagen, Geigenspiel und episch ausgelegten, zumeist sinister gehaltenen Keyboardsoundlayers, die immer mal wieder von extrovertierten Sequenzen ausgehebelt werden. Verzerrte Riffs, Akustikgitarren und ein präsenter Bass zeichnen die ruhigeren, empathischen Songs aus, die zum Nachdenken, Träumen oder gedanklichen Abschweifen geradezu prädestiniert sind. Mit 2:46 Minuten bis 10:26 Minuten weisen sie jedoch ganz unterschiedliche Lauflängen auf. „Dead Soul Communion MMXVII” ist ein Album, dass sich erst nach einigen Durchgängen zur vollen Blüte entfalten wird und immer wieder neue Emotionen und Erfahrungen aufkommen lässt.

 

Das Album könnt ihr unter folgendem Link für 8 £ ordern: http://www.deadsoulcommunion.bigcartel.com/product/cd-album

 

Official Video zu „Suicide Lullaby“:

 

Lyric Video zu “My Beautiful Mistake”:

 

Track Video zu “For You“:

ww.facebook/thedeadsoulcommunion

 

Meine Wertung: 84/100

 

THE DEAD SOUL COMMUNION in der aktuellen Besetzung:

Edwin Mascorn – Vocals

Daniel Finch – Guitar

Dan Jackson – Guitar

Paul Jensen – Vocals, Bass, Guitar, Keyboards

Kev Jackson – Bass

Simon Dawson – Drums

 

Tracklist:

01. My Beautiful Mistake (04:24)

02. The Communion (03:44)

03. The Last Grains Of Sand (03:35)

04. Masked Deceiver (06:51)

05. For You (04:00)

06. Ghosts (10:26)

07. Suicide Lullaby (03:56)

08. As Dead As it Gets (04:43)

09. Chains of Division (02:46)

10. Empire (05:21)

11. The Ending (07:30)

 

TT: 57:16 Minuten

 

Anspieltipps: Ghosts, The Last Grains Of Sand, For You, Suicide Lullaby, The Ending




 

 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -