Ultrabrutal geht es auf dem neuesten Werk "Ersetu" der Brutal Death Metaller DEVANGELIC zur Sache. Im Jahre 2012 haben sich die Technical Death Metaller in Italiens Hauptstadt Rom zusammengefunden, um gemeinsam gegen die Langeweile und das Christentum anzukämpfen. Die dritte Blastattacke "Ersetu", was im Akkadischen (einer ausgestorbene semitischen Sprache) die Mesopotamische Unterwelt, beziehungsweise das Reich der Toten bezeichnet, ist ein Konzeptalbum über den Anunnaki-Mythos (Diejenigen, die vom Himmel zur Erde kamen). Die Anunnaki wiederum stellen in der mesopotamischen Mythologie die Götter der Unterwelt dar. Im Speziellen behandelt das Progressive'n'Technical Extreme Metal Quartett die Schöpfungstheorie durch extraterrestrische DNA, die menschliche Versklavung durch Außerirdische und die Legende der großen Schlange (der Wissenden) als Emblem von Enki, des sumerischen Weisheitsgottes und Herrschers des, sich unter der Erde befindlichen Süßwasserozeans, sowie seiner beiden Söhne Ningishzidda und Marduk. Enki gilt als Erschaffer der Menschen, der Abgal, Enkidu und vieler weiterer Götter und Dämonen. Inspiriert von DISGORGE, CONDEMNED und SARCOLYTIC haben sich DEVANGELIC zum Ziel gesetzt die brutalste Art von extremem Metal zu zocken.
Mit einer Frequenz, die an Maschinengewehrsalven erinnert, auf äußerst brutale Weise kredenzt und absolut kompromisslos gezockt, praddelt "Ersetu" aus den Speakern. DEVANGELIC bereiten mit ihren monströs heruntergetunten Saiteninstrumente, den derben Highspeed-Traktorbeats, dem tiefdunklen, kehligen Deathgeröchel und -gegrummel, sowie dem heftigen Gekreisch ihre ganz spezielle Hölle auf Erden.
Was für die einen ein heilloses Durcheinander darstellt, ist für die anderen das willkommene Bad in heißer Lava. Die Extrem Metal Weirdos arbeiteten und feilten zwei Jahre an dem neuen Material für "Ersetu". Bei dem geistesgestörten, unmenschlich wirkenden Style und der enormen musikalischen Dichte bleibt einem kaum mehr Luft zum Atmen. Wie eine schwindelerregende Achterbahnfahrt fetzen neun Tracks mit Brachialgewalt durch die Gehörgänge direkt in sämtliche Hirnwindungen der Hörerschaft. Das technisch versierte, krakenarmige Highspeedgeballer ist ziemlich basslastig und wird dementsprechend wuchtig in den Raum gepresst. Für mich ist das infernale Himmelfahrtskommando DEVANGELIC eine der extremsten Bands on motherfucking earth! Ihre fiesen Gitarrenläufe, die derben Vokills, sowie das brachiale Gehacke und Gebolze machen jeden Herzschrittmacher überflüssig. Alter, Alter, was für ein brutaler Scheiß! Ich komme aus dem Schwitzen kaum mehr raus!
Obschon mit Know-how arrangiert, mit Groove angereichert und technisch absolut on top, ist das 31:48-minütige ultimative Schlachtfest"Ersetu" schon echt extrem harter Tobak und nicht so leicht zu verdauen. Das wilde Gezerre und Gezanke bietet wirklich wenig Ruhephasen. Die extreme Hassbratze "Ersetu" ist daher auch nur was für besonders Hartgesottene. Zum Vergleich könnte man vielleicht Bands wie LIVIDITY, KRYLITHSIC, ABORTED, SUFFOCATION oder DYING FETUS heranziehen, wobei letztere doch eher Kindergeburtstag gegen DEVANGELIC sind.
Mir fallen an dieser Stelle auch wirklich wenig Alben ein, die derart brutal und deftig rüberkommen, wie diese absolute Grenzerfahrung aus verstörend morbidem Gestampfe und tiefergelegtem, schartigen Geschranze. Die Texte der Squadra Furioso drehen sich munter um Themen wie Blut, Tod und Blasphemie und wenden sich auch gerne mal gegen das Christentum. Produziert und abgemischt wurde "Ersetu" von Stefano “Saul” Morabito im 16th Cellar Studio in Rom (u. a. HOUR OF PENANCE, FLESHGOD APOCALYPSE). Das Matering stammt von Wieslawski Wojciech aus dem polnischen Hertz Recording Studio (VADER). "Ersetu" ist ultrakrasser Brutal Death Metal der technischen Sorte. HAIL ENKI!
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 88/100
DEVANGELIC in der "Ersetu" Besetzung:
Paolo Chiti - Vocals
Mario Di Giambattista - Guitar
Alessio Pacifici - Bass
Marco Coghe - Drums
Tracklist:
01. Swarm of Serpents (03:46)
02. Upon the Wrath of Divinities (03:17)
03. Eyes of Abzû (03:17)
04. Subterranean Revelations (02:50)
05. Embalmed in Visceral Fluids (03:48)
06. Throne of Larvae (03:37)
07. Vomiting the Infected (03:22)
08. Sigils of Fallen Abominations (03:36)
09. Cryptic Resurrection (04:15)
TT: 31:48 Minuten
Anspieltipps: Embalmed in Visceral Fluids; Eyes of Abzû; Vomiting the Infected; Sigils of Fallen Abominations
Sigils of Fallen Abominations:
Eyes of Abzû: