NASTY - Menace

Century Media

- siebter Punch der belgischen Beatdown-Hardcoreler -


NASTY - Menace
Streetdate: 25.09.2020 / Century Media

Die Belgier NASTY sind seit ihrer Bandgründung im Jahre 2004 (damals noch als VAN DAMME und 2005 als THE BEGINNING) nicht mehr aus der Heavy Hardcore Szene wegzudenken. Mit dem druckvollen, bassbetonten Output "Menace" hat das, aus Kelmis (franz.: La Calamine), unweit der deutschen Grenze stammende Quartett mittlerweile auch Album Nummer 7 auf den Markt geworfen und damit auch sein Century Media Debüt gegeben. "Menace" hat es indes sogar bis auf Platz 36 der offiziellen deutschen Album-Charts geschafft. Ob dies nun als Auszeichnung dienen kann oder nicht, darf natürlich jeder potenzielle Interessent für sich selbst auslosten. Für Unentschlossene gibt es weiter unten drei aktuelle Videos aus der derben Hardcore-Schnitte zur audiovisuellen Verkostung. Auf "Menace" hat man aber auch einen bösefiesen Motherfucker nach dem anderen in die Tonspur gepresst und boxt so mit Leichtigkeit auch noch den letzten Luschi von der Gasse.

 

Tief hängendes, fett heruntergetuntes, sattes und fleischiges Beatdown Gitarrenriffing, inklusive kurz angeschlagenem, Djent-artigem guitar squeeling, aggressives Hardcore Shouting und statisches, bis druckvoll pollerndes Drumming mischt sich mit Ausrast-Passagen, die sich hin und wieder gar dem Punk anbiedern. NASTY selbst nennen ihren Style deshalb auch gerne Aggro Punk. Und in der Tat beinhaltet ihr musikalisches Konzept, welches ein wenig an RISE OF THE NORTHSTAR erinnert, sich aber definitiv genügend eigene Identität bewahrt, deutlich mehr Punk Elemente, als das ihrer französischen Nachbarn. Vor allen Dingen kommen NASTY, die häufig die Gangarten innerhalb der einzelnen Tracks wechseln, ein gutes Stück weit direkter rüber als ROTN. Die belgische Metallic Hardcore Truppe geht eben voll auf, in ihrer textlichen, wie musikalischen Abrechnung mit unserer kaputten Gesellschaft. Die intensiven und aggressiven, schon mal elektronisch veränderten oder mit Filter belegten gesanglichen Eruptionen, die Backing Vocals, wie auch die gesamten Gang Chrorusse wurden, nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie, von Frontmaschine Matthias "Matthi" Tarnath himself eingesungen, der erneut in jeglicher gesanglicher Variante zu glänzen vermag. Und das gilt definitiv auch für die, allerdings relativ dünn gesäten Klargesangspassagen.

Die aggressive jump-or-die Akustik der Mosh Core Armada haut auch gerne mal schnell und derbe auf die Kacke. Der, in den Bridges oftmals lowe Tempo Beat der New School Hardcore Formation NASTY verleibt sich dabei hin und wieder mal ganze New York Hardcore Stilelemente ein, was ebenfalls an der punkigen Ausrichtung der Belgier liegen mag. Das tief hängende, schwere Riffing und die schrägen, aber endgeil abgedrehten Gitarrenläufe von Patrick "Paddy" Gajdzik, sowie der übelst heruntergeschraubte Fourstringer von Basser Berri, bündeln die gesamte Power und entladen sich in gewaltigen Beatdown Detonationen. Mit einigen Ausläufern ins thrashige haben NASTY immer wieder zündende Ideen in ihren straighten, kompromisslosen Hardcore Punk gelegt. Ansonsten klingt man deutlich vernehmbar europäisch, aber auch vollkommen ausgereift. Für eine facettenreiche musikalische Architektur inklusive der endfetten, groovebeladenen Breakdowns ist innerhalb der 14 neuen Tracks also schon mal gesorgt. So hat man mit "Ballad Of Bullets" beispielsweise einen balladesken Rausschmeißer gewählt, der durchaus auch auf einem KuschelRock Sampler hätte landen können. - Nein, natürlich nicht! NASTY haben hier ein groovegeschwängertes und abwechslungsreiches Instrumental geschaffen, dass den geneigten Hörer dazu animieren soll, nach den Ausklängen von "Menace" dem starken und wütenden Album erneut zu lauschen. Für die Aufnahmen, die sich trotz all des aggressiven Gebarens stets catchy verhalten, verpflichtete man den ANY GIVEN DAY Gitarristen Andy Posdziech. Mit einer Gesamtrotationszeit von leider gerade mal 29:14 Minuten, fällt das ordentlich Spaß bereitende "Menace" allerdings auch in gewohntem Maße kurz aus. NASTY kommen innerhalb ihrer eng geschnürten Beatdown-Powerpacks aber auch stets recht schnell zur Sache. Checkt NASTY - 4 dudes doing fucked up music for a fucked up world. "Menace" has a lot of street credibility and explodes like a teeth demolition in ya face!!!

 

(Janko)

 

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LACK OF LIES - Wertung: 88/100

 

NASTY in der "Menace" Besetzung:

Matthias "Matthi" Tarnath - Vocals

Patrick "Paddy" Gajdzik - Guitar

Berri - Bass

Nash - Drums

 

Tracklist:

01. Ultimate (2:32)

02. Bulletrain (0:48)

03. Menace (2:19)

04. Be Careful (2:38)

05. 666AM (2:25)

06. Tricky Plays (1:44)

07. Betrayer (2:09)

08. You Will Know My Name (1:20)

09. Inhale/Exhale (2:05)

10. Blood Crop (1:50)

11. Addicted (2:09)

12. Table Of Kings (2:05)

13. The End Of The World (1:58)

14. Ballad Of Bullets (3:12)

 

TT: 29:14 Minuten

 

Anspieltipps: Tricky Plays; Betrayer; Inhale/Exhale; The End Of The World

Ultimate:

 

666AM:

 

Menace:





 

 

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