Streetdate: 27.01.2017
Streetdate: 27.01.2017

OBSOLETE INCARNATION - Eradication Of Society EP

(Rising Nemesis Records)

 

Wer behauptet eigentlich seit Monaten, dass das Genre Deathcore tot und begraben sei? Da werfen soeben mal AVERSIONS CROWN, EMMURE, KRYLITHSIC, SUICIDE SILENCE und THY ART IS MURDER neue Alben auf den Markt, da legen die deutschen Brutalo-Musikanten OBSOLETE INCARNATION mit der „Eradication Of Society“ EP gleich deftig nach. Sie selbst bezeichnen sich als Technical Brutal Death Metal Band, die ich persönlich schon allein aufgrund der wuchtigen, dunklen Vokills von Frontpeitsche Sven Blättermann eher im Deathcore Bereich sehe. Die mitreißende Blastbeat Manier, sowie die drei schnell und makaber gezockten Klampfen tun dabei ihr Übriges. Aber diese Diskussionen über Nischen und Subgenres sind häufig ohnehin obsolet.

 

Seit den ersten Anklängen des Jahres 2009 tingeln die Gummersbacher OBSOLETE INCARNATION bereits mit ihrem morbide ausgelegten, technisch hochwertigen Material durch die Lande. Die deutschen Brutal Deather/Deathcoreler haben mit „Insanity Redefined“ (2010) und „New Breed of an Uncurable Disease“ (2015) bereits eine EP, sowie ihr full-length Debüt abgeliefert. Ihr Death Metal, in dem man auch heftige Splatter Samples untergebracht hat, ist straight forward, kompromisslos und boxt jedem der in seinen Aktionsradius gerät, direkt auf die Zwölf. Fellpeiniger Martin Koprek sorgt für blutige Nasen, gebrochene Kiefer und einen nur mehr Fetzen hinterlassenden Satz heißer Ohren. Wie willenloses Schlachtvieh führen uns die NRWler MaMös (Massenmörder) anschließend zur Schlachtbank. Zitternd, flehend, Rotz und Wasser heulend harren wir unserer unausweichlichen Exekution, bis uns „Eradication Of Society“ letzten Endes den tödlichen Bolzenschlag versetzt. Through your brains, motherfuckers!!!

 

Mit seinem vollmundigen, dreistimmigen Gesang, der dem von Mark Poida (AVERSIONS CROWN) gar nicht mal so unähnlich ist, braucht sich Sven Blättermann sicherlich nicht hinter irgendwelchen Genregrößen zu verstecken. Vielmehr kann er jetzt schon mit den großen Pissen gehen, denn egal ob dunkles, böses Deathcore Gebrummel, das tief aus seinen Eingeweiden zu stammen scheint, fettes, kraftstrotzendes Growling oder sein alles zerreißender, ketzerische Kreischgesang...alles wird auf, äußerst kompromisslose, energiegeladene und extrem brachiale Weise vorgetragen. Mit dem technisch versierten und sehr variable eingesetzten Schlagwerk von Prügelknabe Martin Koprek, den überbrodelnden, infernalen Killergitarren der beiden Gitarreros Kai Zantis und Jens Strack, sowie der fett bratenden Bassaxt von Marius Baron, kämpft sich der Gummersbacher Deathcore Fünfer durch einen Wust aus exekutierten Leibern, zerhackten Gliedmaßen und stinkenden Gedärmen. Der Aufbau der einzelnen Tracks ist sehr unterschiedlich und keinesfalls in Schema F gepresst. Im extremen und brutalen Death Metal Bereich macht OBSOLETE INCARNATION so schnell keiner was vor. Whatever goes to hell, stays in hell!!!

 

OBSOLETE INCARNATION packen weniger Groove und Breakdowns in ihre wüste Giftmischung, wie beispielsweise ihre Genrekollegen von AVERSIONS CROWN, dafür ist man allerdings mindestens genauso zielstrebig und hat einen abwechslungsreichen und von Grund auf durchdachten Plan, was die gesamten schnellen, schrägen und psychopathischen Arrangements, sowie deren Umsetzung anbetrifft. Hier erstickt man die Langeweile bereits im Keim. „Eradication Of Society“ prügelt sich durch sämtliche Geschwindigkeitsbereiche und reizt dabei jegliche Gangarten in filigraner Finesse aus, hat aber mit Polyrhythmik à la KRYLITHSIC nicht ganz so viel am Hut. Die sechs Tracks beinhalten ein Interlude in Form eines Horrorfilmsamples. OBSOLETE INCARNATION arbeiten mit tiefenverzerrten Saiteninstrumenten und hauen mit ihren Klampfen mörderisch geile Brutaloriffs raus. Für Fans der vorgenannten Bands stellt "Eradication Of Society" eigentlich ein must have dar! Das fantastische, authentische Oldschool Gore-Cover des neuen Albums, wurde von Mottla Brutal Arts kreiert und zeigt anscheinend die Britische Regierung bei ihrer Abstimmung zum Brexit...vielleicht auch die Türkische Opposition mit einem Eilantrag zum Machtentzug von Präsident Erdogan, eventuell sogar die Abstimmung über Orange Moron Donald Trumps Pläne to make America great again. Aufgenommen, gemixt und gemastert wurde das fette Teil von Ramon Smith in den Witheroom Studios in Kürten. 

 

www.obsolete-incarnation.com

 

Meine Wertung: 87/100

 

OBSOLETE INCARNATION in der aktuellen Besetzung:

Sven Blättermann – Vocals

Kai Zantis – Guitar

Jens Strack – Guitar

Marius Baron – Bass

Martin Koprek – Drums

 

Tracklist:

1. Suffocate Humanity

2. Limbus

3. The Faceless

4. Interlude

5. Of Blood and Salvation

6. Witch Hunt

 

TT: 18:28 Minuten

 

 

"Suffocate Humanity" taken from the new "Eradication of Society" album:

 

 

"Beheading the Desecrator" taken from the "New Breed of an Uncurable Disease" album:




 

 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -