SOURVEIN - Aquatic Occult

(Metal Blade)

 

Seit 1993 am Start, nach drei EPs, mehreren Split CDs, drei full-length Alben und vielen "Ups and Downs", melden sich die Sludge/Doom Rocker mit Blues und Crust Einflüssen SOURVEIN, welche in Cape Fear/North Carolina, New Orleans und Los Angeles ansässig sind, mit ihrem vierten Studioalbum “Aquatic Occult“ fulminant zurück. Einen Major Deal bei Metal Blade in der Tasche, 14 starken Tracks an Bord und dieser groovy-swinging Art, die vorgenannten Features mit einer kaum zu beschreibenden Leichtigkeit aus dem Fön zu blasen, haben Vocalist T-Roy (Troy Medlin), Bassist Lou Gorra, Lead Gitarrist und Multi-Instrumentalist Rochelle, sowie Drummer Spider ein fettes Doom Rock Ass aus dem Ärmel geschüttelt. “Aquatic Occult“ beinhaltet überwiegend verzerrte, dreckige, meist im Low- bis Midtempo gehaltene, antikommerzielle Sludge/Doom Nummern, mit einer, für den Stil alles andere als ungewöhnlichen, dumpfen, drückenden Produktion, die mehr als gelungen und rundum präsent ist. Dem stark am Bass orientierten Soundgewand merkt man den Drogeneinfluss, bzw. die Erfahrungen, die daraus resultieren in jedem Fall an. Fast schon psychedelisch, reißen mal ein verzerrter Bass, mal verzerrte Gitarren, mal verzerrter Gesang, mal ein komplett verzerrtes Arrangement an den Grundfesten des präfontalen Cortex und der Amygdala. Der Bass spricht hier eine ganz eigene, emotionale Sprache und findet wesentlich häufiger Einsatz, als die E-Gitarre, welche wenn überhaupt davon Gebrauch gemacht, eher im Hintergrund steht. In einzelnen Tracks übernimmt sie aber durchaus auch mal die Leads. Ebenfalls kommt dezent und eher selten eingesetztes Keyboardspiel auf dem 43:23 minütigen “Aquatic Occult“ zum Einsatz. Die erste Wahl der Singleauskopplung fiel auf meinen persönlichen Fave "Ocypuss" featuring LAMB OF GODs Randy Blythe, sowie CORROSION OF CONFORMITYs Mike Dean und Reed Mullen. Auch ein Video zum locker abgefratzten “Avian Dawn” hat man bereits fertig gestellt. Als weitere Anspieltipps würde ich noch die megarelaxte, schräge Doom Rock Nummer „Hymn to Poseidon“, das tierisch coole „In The Wind“, sowie die beiden, leider recht kurzen Tracks „Mermaids“ und „Capsized“ anraten. T-Roys vergleichsweise harter Gesang erinnert mich in Teilen an VENOM oder POSSESSED, der Sound hingegen manchmal an alte BLACK SABBATH oder gar LED ZEPPELIN. T-Roy setzt seine enorm wandlungsreiche, obercoole, locker abgefratzte Rockstimme, die wahrhaftig so einiges kann, stets passgenau ein: mal anklagend, mal verschwörerisch oder auch aquanautisch verzerrt flüsternd ("Bermuda Sundown"), die Kehle dabei rattern lassend, guttural growlend, hart oder auch soft rockend, shoutend, langezogen groovend, rotzig klingend, kreischend, schon mal auf mehreren Tonspuren aufgenommen und übereinandergelegt daher kommend. Die Bass- und Gitarrenwände bleiben stets im Vordergrund präsent und sind stets einfallsreich dargebracht, sie können schranzen, sägen, melodisch daherkommen, gezupft, verzerrt, tiefergelegt, pur, schnell, schräg, langsam, Takt vorgeben. Auch an den Drums sitzt mit Spider ein fähiger Mann, der die Felle versiert, eingeninitiativ, auch mal kontrovers, rockig, schnell, gefühlvoll, langsam, oder linientreu mitgehend anschlägt. “Aquatic Occult“ ist ein rundum gelungenes, vielseitiges und ziemlich cooles Album geworden, das den langersehnten und wohlverdienten Durchbruch für die US Amerikaner SOURVEIN bedeuten könnte. Trotzt der Variabilität und der dargebotenen Vielfalt bleibt man sich seiner ureigenen, unverkennbaren Linie treu, was SOURVEIN zu einer dieser Bands macht, denen ich blind einen unwiederbringlichen Wiedererkennungswert bescheinige. Auch ORCHID und KADAVAR Fans dürften „Aquatic Occult“ so einiges abgewinnen können.

 

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Meine Wertung: 84/100

 



 

 

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