CORROSIVE - Killing Room EP

(Eigenproduktion)

 

CORROSIVE? Allein schon der Bandname stellt einen gewissen Prüfstein dar, gibt es doch mindestens sechs(-zig) Bands quer über den Planeten verteilt, die sich dieses Trademark auf die Fahnen geschrieben haben. Im Falle der, mir hier vorliegenden 4-Track EP "Killing Room", haben wir es mit einer sehr oldschoollastigen Produktion aus unserem schönen Hessenländle, genauer gesagt aus Marburg zu tun, die leider weniger schön, dementgegen recht dumpf und zeitweise sogar etwas matschig daherkommt. Obschon die Mannen aus der Universitätsstadt bereits 22 Jahre auf dem Buckel haben, gelingt es ihnen kaum, den 15:25 Minuten wirbelnden Soundwust so richtig zu entwirren. Ich meine auch, dass ab und an das Timing (speziell der Drums) etwas zu wünschen übrig lässt. Musikalisch ist das dargebrachte Material definitiv nicht schlecht, dafür dass die Marburger Death Metal Gang aber schon derart lange im Geschäft ist, klingt mir das Ganze durchweg zu unprofessionell. Schade, denn Potential kann ich dem furiosen Quintett definitiv nicht in Abrede stellen. Bei den vielen Wechseln innerhalb des Soundspektrums, bei der doch teilweise recht gehörigen Portion Groove, den kompromisslos bis ausschweifenden Akustikparts ist doch eigentlich alles dabei. Blastbeats, Breaks, Melodien, Härte. Dabei klingt Andy Konerth's rohes, gutturales Grollen/Grunzen durchaus überzeugend, vor allem beim titelgebenden dritten Track, allein das übrige Soundgewand klingt aber überwiegend austauschbar. Hier hätten ruhig ein paar individuellere und innovativere Ideen einfließen dürfen. Als Vergleichs- oder Anhaltspunkt könnte man vielleicht alte VOMITORY in die Waagschale werfen, wobei selbige wesentlich schneller, agiler und versierter daherkommen. Das Artwork zu „Killing Room“ erinnert dabei ein wenig an CANNIBAL CORPSE Cover oder OBITUARY's "Inked In Blood". Vielleicht sollte man sich allmählich zu einer vernünftigen Produktion durchringen, die natürlich auch mit immensen Kosten verbunden ist oder man bleibt eben weiterhin beim austauschbaren Underground hängen. Kopf hoch Jungs, ein sauber produziertes, gut angeleitetes und durchdachtes full-length als nächste Brücke schlagen und schon klappt's auch mit dem langersehnten „Durchbruch“! Weiterhin ohne Label im Rücken zu bleiben ist doch sicherlich keine Alternative, oder?

 

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Meine Wertung: 72/100

 



 

 

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