PEST EMPIRE - Prophet EP Re-Issue

(Eigenproduktion)

 

„We are the Pest Empire. And we will fuck your soul“…steht so auf dem Infosheet der Band und ist wohl an Originalität kaum zu überbieten...hahaha! Musikalisch finde ich den, jetzt nicht unbedingt als hochprofessionell, aber durchaus druckvoll, frostig und interessant zu bezeichnenden, zähflüssigen Black/Doom Metal, der aus Speyer stammenden Totengräber PEST EMPIRE jedoch durchaus originell. Das Pfälzer Dreigestirn, mit seinen etwas an den Mad Max Style erinnernden Pestmasken, die zu Zeiten der grassierenden Seuche (die übrigens mehr als 25 Millionen Menschen weltweit dahinraffte) von den behandelnden Ärzten als „Schutz“ gegen das Bakterium Yersinia Pestis getragen wurden, schloss sich im Jahre 2012 zusammen. Mit seinen ketzerischen und langgezogenen Vocals, den leider viel zu selten einsetzenden, tief dunkel kratzenden, gutturalen und ulltragenial bösen Grunts, sowie verschiedentlich geartetem, kranken Gesang direkt aus dem Sanatorium für neurotische, geistesgestörte und gesellschaftlich untaugliche Schwarzmetaller, hat man einen ziemlich trägen, morbiden und morsch klingenden, mit antichristlichen Texten versehenen, gefühlsarmen, frostklirrenden Schwarzwurzelbrei angerührt. Überwiegend im Lowtempo angesiedelt, wird auf dem pestkranken „Prophet“ nur äußerst selten mal aufs Gaspedal getreten. Die Songs bauen sich langsam und ausschweifen, oftmals über Akustiksequenzen auf, erzeugen eine düstere, verzweifelte bis kranke, gleichwohl mystische Atmosphäre und werden zu keiner Zeit langweilig. Produktionstechnisch handelt sich bei der „Prophet“ EP um eine pure, ehrliche, unveränderte, rohe und authentische Aufnahme, die allerdings richtig gut gemixt und gemastert wurde. Der schwarzmetallische Pesthauch verbreitet definitiv eine Menge Charme und erinnert mit seiner zähflüssigen Grundausrichtung schon mal ein klein wenig an CELTIC FROSTs "A Dying God Coming Into Human Flesh". Schade, dass das Re-Issue zur „Prophet“ EP nur drei Tracks zählt, die allerdings mit einer Gesamtlauflänge von immerhin 35:42 Minuten zu Buche schlagen, was natürlich für Überlängen der einzelnen Tracks von knapp neun bis über fünfzehn Minuten spricht. Dementsprechend episch, melodisch und vereinnahmend fallen die Songs, die ihre klägliche Hörerschaft samt Haut und Haaren in den abgrundtiefen Schlund der Verdammnis ziehen, auch aus. Ein Glück wiederum, dass es sich bei „Prophet“ um ein Vorabrelease zum langerwarteten PEST EMPIRE Debüt Album „Ode To Chaos“ handelt, welches am 17.12.2016 erscheinen wird. Ich bin definitiv gespannt...

 

www.facebook.com/pestempire

 

Meine Wertung: 86/100

 

 

 

PEST EMPIRE in der aktuellen Besetzung:

A - Drums / Vocals

C - Guitars

E - Guitars / Vocals



 

 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -