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Streetdate: 07.11.2019 / Eigenproduktion
Streetdate: 07.11.2019 / Eigenproduktion

SECOND TO SUN - Legacy

(Eigenproduktion)

 

Sagte mir das 2018er Vorgängeralbum "The Walk", der umtriebigen Atmospheric Black Metaller SECOND TO SUN aus Sankt Petersburg noch nicht so richtig zu, sieht es mit ihrem neuen Vollwerk "Legacy" schon wieder ganz anders aus. Das Vermächtnis, des 2011 gegründeten russischen Social Decay Black Metal Vierers erstreckt sich bislang auf ganze sechs full-length Alben, wenn man das 2013er "Based on a True Story" mitzählt, das die Band eigentlich nicht mehr zu ihrem Backkatalog zählt, da es sich hierbei um ein Djent Album handelt, mit dessen Style sie nicht mehr in Verbindung gebracht werden möchten. Mit ihrem siebten Studiokadaver "Legacy" sind die Extrem Metaller, die selbiges allerdings erst als ihr viertes Full-length betrachten, auch weit weg vom Djent und ganz nah dran am Melodic and open-minded 2nd/3rd Wave Black Metal. Die Schwarzheimer SECOND TO SUN machen ordentlich Alarm, geben sich kämpferisch, setzen ein besonderes Augenmerk auf eine interessante, ausgefeilte Akustik und bleiben oftmals puristisch. Die Sankt Petersburger setzen aber immer wieder ruhigere, sphärische Bridges ein, um den häretischen, dämonischen und dramaturgisch aufgebauten Melodic Black Metal ein wenig zu entzerren und um eine euphonische Kontroverse zu selbigem zu bilden.

SECOND TO SUN
SECOND TO SUN

In 51:50 Minuten erzeugen SECOND TO SUN eine überwiegend kalte, bösartige, teilweise mit epischen instrumentalen Passagen ausgeschmückte Atmosphäre. Die Russen nutzen altbekannte und altbewährte Melodiebögen zur Unterstützung ihrer über weite Strecken kompromisslosen Eigenzüchtung. "Legacy" klingt dabei aber nicht altbacken oder wie "tausendmal gehört", sondern bringt eher einen frischen Wind in das zum Teil leicht angestaubte Genre. Die neun symphonisch angehauchten Schwarzmetall Tracks beinhalten metaphorische Mythen in russischer Sprache über Schmerz, Elend, Einsamkeit, Religion, Okkultismus, Fluch, Mord und sozialen Verfall. Die Post-Black/Groove Metaller sind gegenüber dem Vorgänger "The Walk" auch wieder ein wenig aggressiver geworden, was ich persönlich sehr begrüße. Das, (bis auf die Spitzen) vom Timbre und der Intensität her ein klein wenig an Dani Filth erinnernde, harsche, zum dämonischen neigende Black Metal Gekreisch von Front-Peitsche Gleb Sysoev ist überwiegend wild, kalt und unerbittlich. Die Seele der Spielweise ist jedoch deutlich anders geartet als bei CRADLE OF FILTH und lässt der Musik mehr Raum zur Entfaltung, anstatt auf Effekthascherei zu setzen. Auch so einige Parallelen zu THE KOVENANTs "Aenimatronic" (wenn auch nur recht selten) lassen sich hier ziehen. Somit ist wohl kaum von der Hand zu weisen, dass SECOND TO SUN in jeglicher Hinsicht professioneller geworden sind.

 Gleb Sysoev
Gleb Sysoev

Die druckvolle Produktion, des mit Groove gepaarten Symphonic Black Metal, ist absolut auf der Höhe der Zeit. So wohnt der Hymne "Monster" für eine Black Metal Komposition regelrechtes Hitpotential inne. Auch das darauffolgende, dynamisch hämmernde Brachialwerk "No Need to Be Afraid Now" hat es mir besonders angetan. Mit "Me or Him 2020", sowie "Virgo Mitt 2020" haben SECOND TO SUN noch zwei richtig starke Bonusversionen am Start, die ursprünglich von ihrem 2015er "The First Chapter" Album stammen. Aber auch das gemächlichere "Raida" versprüht so seine Reize. Eine instrumentale Version des kompletten Albums wird etwas über eine Woche nach der Haupt-Veröffentlichung, nämlich am 16.11.2019 folgen. Als wichtigste musikalische Inspirationsquelle der Band gilt der skandinavische Black Metal, zusammen mit den Kreationen der Groove-Metal-Bands PANTERA und FEAR FACTORY. Mit dem schwergewichtigen Vermächtnis "Legacy" im Gepäck, ist es sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Major Label auf die Sankt Petersburger aufmerksam wird. Den Aufstieg in die erste Liga des Extrem Metals haben sie auf jeden Fall geschafft. Enjoy it and don't forget - human creature in his depravity is always worse than any non-human.

 

www.facebook.com/secondtosun

LACK OF LIES - Wertung: 85/100

 

SECOND TO SUN in der "Legacy" Besetzung:

Gleb Sysoev - Vocal

Vladimir Lehtinen - Guitars, songwriting, programming, samples, lyrics

Max Sysoev - Bass

Theodor Borovski - Drums

 

Tracklist:

01. Devil (05:39)   

02. Confessional of the Black Penitent (06:03)      

03. Pages for a Manuscript (10:33)

04. Monster (05:05)

05. No Need to Be Afraid Now (05:04)       

06. Once upon a Time in Russia (06:02)     

07. Raida (05:23)

08. Me or Him 2020 (03:54)     

09. Virgo Mitt 2020 (04:07)

 

TT: 51:50 Minuten

 

Anspieltipps: Monster; No Need to Be Afraid Now; Devil; Pages for a Manuscript; Raida

 

 

Das meint LACK OF LIES zum Follow-Up "Leviathan"!

 

Once upon a Time in Russia (Official Music Video):

 

Devil (Official Music Video):

 

Monster (Official Music Video):

 

Das komplette Werk "Legacy" auf Youtube: 




 

 

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