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Streetdate: 30.01.2020 / Listenable Records
Streetdate: 30.01.2020 / Listenable Records

BERZERKER LEGION - Obliberate The Weak

(Listenable Records)

 

Wie es der Bandname bereits erahnen lässt, zockt das schwedisch/englisch/holländische Viking Death Metal Konglomerat BERZERKER LEGION kriegerischen Todesmörtel, der sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen AMON AMARTH und UNLEASHED einpendelt. Im Jahre 2016 von den beiden Gitarristen Tomas Elofsson (HYPOCRISY) und Alwin Zuur (ASPHYX) gegründet, handelt es sich bei BERZERKER LEGION schon mal um keine Unbekannten. Zur Komplettierung ihres Line-Ups holte sich die Old School-lastige Todesschwadron noch den jungen Drum-Gott James Stewart (VADER), Sänger Jonny Pettersson (WOMBATH), sowie Bassaxtschwinger Fredrik Isaksson (DARK FUNERAL) mit ins Wikinger-Boot. Auf seinem ersten auditiven Lebenszeichen "Obliberate The Weak" präsentiert der 5er Bund folglich auch gesanglich grobschlächtigen, doch musikalisch eher melodisch inszenierten und in sich stimmigen Berserker Death Metal. Der Berserker war laut Überlieferung ein, durch Einnahme von Rauschmitteln schmerzbefreiter Krieger, der in wilder Raserei kaum mehr zu bändigen war und von sämtlichen mittelalterlichen Volksstämmen gefürchtet wurde. Das ist auch die Vorstellung der BERZERKER LEGION wie Death Metal zu Beginn des neuen Jahrzehnts klingen muss! Groovy, heavy, kompromisslos, dabei aber stets eingängig und melodisch!

 

Das Death Metal Squad labt sich, nach einem zweiminütigen, vorbereitenden Intro unter anderem am Stockholm Sound, vornehmlich jedoch an dem der Göteborg Schule, wobei die nordeuropäische Knochencombo in der Hauptsache Richtung AMON AMARTH schielt, auch wenn der architektonische Aufbau der Songs musikalisch dichter und bei weitem nicht so hymnisch ausfällt, wie der der schwedischen Melodic Death Metal Institution um Sänger Johan Hegg. Die eingängigen Strukturen, die der Death Metal Pulk BERZERKER LEGION mit seinem melodisch düsteren, massigen Riffing immer wieder zielgerichtet ansteuert, brechen die teils brutale und aggressive Gangart immer wieder zugunsten ausladender, catchy gehaltener Passagen auf. Zusätzlich glänzt man mit einer überzeugend mächtigen Growl-Performance, starkem Death Metal Riffing und einer endfetten Schlagwerk- und Doublebass-Vorstellung. Breits der zweite Track und eigentliche Opener "A World In Despair", ist ein galoppierendes und massiges Soundmassiv.

Photo: Christel Janssen
Photo: Christel Janssen

Eine aggressive und angriffslustige, stets nach vorne treibende Nummer voller zweistimmiger Gitarrenharmonien. Das darauffolgende, leicht hymnische "I Am The Legion" überzeugt mit seiner kräftigen, düsteren und gebieterischen Gesangsperformance. Mit "Of Blood And Ash" folgt eine nicht minder authentische, ernstzunehmende, wuchtig groovige Midtempo-Nummer. Der Titelsong "Obliterate The Weak" ist ein kraftstrotzendes Bollwerk und kommt live bestimmt mega bei den Followern der BERZERKER LEGION an. Eine absolute Headbangnummer, die sich in mittleren Geschwindigkeitsbereichen einpendelt, jedoch stets nach oben offen ist.

 

Die zweite Hälfte des Albums eröffnet "The Falling Dawn", eine schnelle, kriegerische Komposition, die ab dem Mittelteil leicht ins Sentimentale abdriftet, anschließend aber wieder in deftigem und machterfülltem Double-Bass aufgeht. Über all dem thront das balladesk anmutende, epische "The King Of All Masters". Ein charismatischer, anmutiger Song voller gelebter Leidenschaft und greifbarer Emotionen. Für mich das absolute Highlight des Albums. Eine Komposition, die von Königen, Kriegen, fernen Ländern, Heldentaten, sowie von Ruhm und Ehre zeugt und den wahren Viking Metaller zum unentwegten Mähneschwingen zwingt. Mit dem achten Song "Upon The Throne Of Mortem" ist eine fetzige Uptempo Nummer mit starkem Refrain geworden, die jedoch aufgrund der doch recht gewöhnlichen Strukturen zwischen den übrigen starken Songs ein klein wenig ins Hintertreffen gerät. Und obschon es sich beim anschließenden Midtempo-Battle-Song "A Lurking Evil" um einen weiteren, von kriegerischem Heißhunger getriebenen Track handelt, wirkt auch diese Komposition in meinen Ohren strukturell gesehen etwas uninspiriert. Da gefällt mir das anschließende "In The Name Of The Father" gleich wieder viel besser. Eine finstere Uptempo-Nummer mit starker Gitarrenarbeit und grooviger Ausrichtung. Auch der melodisch deftige Rausschmeißer und CD-exklusive Bonus Track "Death Euphoria" punktet durch Abwechslungs-, wie auch Ideenreichtum und eine bockstarke Gitarrenarbeit.

Der lyrische Themenbereich von "Obliterate the Weak" wird von Sänger Jonny Pettersson wie folgt umschrieben: „Das lyrische Konzept basiert darauf, wie Religion die Welt vergiftet, und dass es selbst nach so vielen Jahren der Evolution und Entwicklung immer noch große Teile der Welt gibt, die an ein Märchen glauben. Menschen, die glauben, dass dieses Märchen einen Krieg wert ist. Das es wert ist, getötet zu werden und es als Entschuldigung für wirklich böswillige Taten zu missbrauchen. Dies sind schwachsinnige Schafe, die alles im Namen des Gottes tun, an den sie glauben.“ Die starken und präsenten Songs gehen gut ins Ohr, hängen sich aber leider nicht allzu nachhaltig in den Gehirnwindungen fest. Dafür braucht es wirklich etliche Durchgänge, bei denen man aber schnell bemerkt, dass die unerbittlich massive Bollwerke zum einen effizient strukturiert sind und zum anderen nicht so schnell langweilig werden. Inklusive des CD-Bonus Tracks "Death Euphoria" kommt "Obliberate The Weak" auf eine Gesamtspieldauer von 48:10 Minuten. 

Wem die Genre-Kollegen AMON AMARTH indes zu weichgeklopft oder massenkompatibel geworden ist, darf der düsteren Variante BERZERKER LEGION gerne mal ein Ohr schenken, auch wenn die Fühler der BERSERKER LEGION in die gleiche Richtung ausgestreckt sind. In seiner Gesamtheit ist "Obliberate The Weak" ein starkes, astrein ausgearbeitetes Album mit präsenten Songs geworden. So löscht die BERZERKER LEGION mit Leichtigkeit die Schwachen aus.

 

https://www.facebook.com/berzerkerlegion/

 

LACK OF LIES - Wertung: 84/100

 

BERZERKER LEGION in der "Obliberate The Weak" Besetzung:

Jonny Pettersson - Vocals

Tomas Elofsson - Guitars

Alwin Zuur - Guitars

Fredrik Isaksson - Bass

James Stewart - Drums

 

Tracklist:

01. Rise of the Berzerkers (02:07)

02. A World In Despair (03:58)

03. I Am The Legion (04:53)

04. Of Blood And Ash (05:08)

05. Obliterate The Weak (04:47)

06. The Falling Dawn (04:07)

07. The King Of All Masters (06:37)

08. Upon The Throne Of Mortem (03:50)

09. A Lurking Evil (04:17)

10. In The Name Of The Father (04:35)

11. Death Euphoria (CD exclusive bonus track) (03:54)

 

TT: 48:10 Minuten

 

Anspieltipps: The King Of All Masters; Of Blood And Ash; Death Euphoria

 

Hier checkt ihr die aktuellen BERZERKER LEGION Tourdates!

 

Of Blood And Ash:

 

I Am The Legion:

 

Obliterate The Weak:

 

A World In Despair:




 

 

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