REX MILLER - Fettsack 

 

Brutal und schonungslos führt uns der, bereits 2004 verstorbenen Autor Rex Miller, durch seinen Debut Roman. In dem bereits 1987 erschienenen und im amerikanischen Original mit dem Titel „Slob“ (was man hier auch durchaus mit Drecksack übersetzen könnte) betitelten Roman, wird dem geneigten Leser eine gnadenlos morbide Figur vorgestellt, wie sie skrupelloser wohl kaum sein könnte. Die Story, die in Chicago spielt, handelt hauptsächlich von den verschrobenen, kranken Vorstellungen, Träumen und abartigen Taten von Daniel „Chaingang“ Bunkowski. Diese 500 Pfund schwere und fast zwei Meter große Killermaschine ist ein zum Töten ausgebildeter Vietnamveteran und der fleischgewordene Albtraum des Serienkiller-Spezialisten und Ex-Alkoholikers Jack Eichord. Ohne die jeweiligen Sachverhalte zu beschönigen, begeben sich beide Protagonisten des öfteren in eine gedankliche Vergangenheits-, wie Gegenwartsbewältigung, die bei Chaingang hauptsächlich aus Missbrauch in frühester Kindheit, daraus resultierender Gewalt, Hinterhältigkeit, perversen sexuellen Phantasien und Taten, sowie ekelerregenden Szenerien aus Mord und Totschlag in Vietnam, wie auch im Hier und Jetzt, bestehen. Er ist der Präkognat. Ausgestattet mit einer parapsychologischen Zukunftswahrnehmung, die ihm bereits das ein oder andere Mal das Leben gerettet hat. Jack Eichord’s Gedankenwelt hingegen kreist des öfteren um seinen damaligen Alkoholmissbrauch, um seine Liebe zu Eddie, den Sex mit ihr, Sentimentalität, sowie um die Frage nach Richtig oder Falsch. Nachdem Bunkowski, der so genannte Einsame-Herzen-Mörder wieder und wieder zuschlägt, wächst der Druck der Öffentlichkeit auf die Chicagoer Polizei ins Unermessliche und Jack Eichord wird mit einer Gewissensfrage konfrontiert, die ungeahnte Folgen für ihn und sein momentanes Leben hat. Mit seiner, zwar eingängigen, rasanten Schreibweise, die den ein oder anderen Lacher bereithält und dem zugleich ansprechenden, wie auch abstoßenden Cover, ist das 269-seitige „Fettsack“ sicherlich nichts für schwache Nerven. 

 

Meine Wertung: 75/100



 

 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -