KUOLEMANLAAKSO - M. Laakso-Vol. 1 The Gothic Tapes

(Svart Records)

 

KUOLEMANLAAKSO, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Tal des Todes“, ist eine finnische Combo aus Kuopio und Helsinki, die der Nyktophilie, also Liebe zur Dunkelheit verschrieben ist und normalerweise im Doom/Death Metal Bereich wildert. „M. Laakso-Vol. 1 The Gothic Tapes” weist jedoch bereits im Titel darauf hin, dass sich der Stil beim dritten Studioalbum nicht allein dem Doom/Death Metal gewidmet hat, sondern vielmehr dem Gothic Metal frönt. Das liegt in erster Linie daran, dass Primärsänger Mikko Kotamäki momentan komplett von SWALLOW THE SUN und deren Tourangelegenheiten okkupiert wird, Mastermind Markus Laakso alleinig seine Ideen zum neuen Album verwirklichen wollte und sich auch für einen Großteil der Vocals verantwortlich zeigte. Es ist das erste „Solo Album“ des finnischen Musikers, der das ursprüngliche Projekt KUOLEMANLAAKSO im Frühling 2010 als One-Man-Show und einer Vier-Track Demo aus der Taufe hob, wobei er bereits recht früh so viel Aufmerksamkeit erlangte, dass Laakso alsbald diverse Musiker aus seinem Umfeld verpflichtete. Ein wirkliches Solo Album ist es nur insofern, als dass er sämtliche Titel alleine geschrieben hat. Seine Mitstreiter Toni „Tiera“ Ronkainen (drums), Usva (bass), V. Santura (guitars, backing vocals) sind allerdings auch mit von der Partie, wobei letzterer das Album darüber hinaus in seinen Woodshed Studios gemixt und gemastert hat. Das 45:38 Minuten währende „M. Laakso-Vol. 1 The Gothic Tapes” orientiert sich stark am Sound, wie man ihn von TIAMAT, SISTER OF MERCY und AMORPHIS her kennt, mit der Mystik von THERION und der Tiefe des überragenden deutschen Dark Rock Monsters END OF GREEN, nimmt aber auch den Faden zum Death und Black Metal immer wieder auf. Das ansprechende und einnehmende Gothic, Rock, Doom, Death und Black Cross Over ist voller verzweifelter Melancholie, düsterer Träume und erhabener Melodien, bleibt dabei stets eingängig, überwiegend sogar massentauglich, klingt aber durchweg ausgereift und erwachsen. Spielereien, wie sie in poppigen Gothic Themen immer wieder gerne aufgegriffen werden, haben in KUOLEMANLAAKSO Musik so gut wie keine Chance. Die ausdrucksstarke Produktion ist fantastisch, Laaksos (in den Gothic Sequenzen) stets sonores, dunkles Organ ist versiert und bietet durch die verschiedentlichen Betätigungsfelder eine breite gesangliche Vielfalt. Ist der Opener „Children Of The Night” noch eine lupenreine Gothic Rock Nummer, nimmt sich das anschließende „Roll The Dice With The Devil“ durchaus die Freiheit heraus, im Refrain mit deftigen Death/Black Vocals zu jonglieren. Der dritte Track „Where The River Runs Red” wiederum huldigt definitiv den Vorreitern der Gothic Szene SISTERS OF MERCY und ihrem Überhit „Temple Of Love“. Hier hat man eine derart klare Parallele gewählt, dass man die beiden Songs fast schon miteinander verwechseln könnte. Mit dem darauffolgenden „The World’s Intollerable Pain” lässt man dann schon eher END OF GREEN ähnliche Sounds erklingen, die dieses Mal auch weiblichen Gesang mit einschließen. Trotz des, primär auf Eingängigkeit ausgelegten, authentischen Gothic Metals, kommen KUOLEMANLAAKSO sehr vielschichtig rüber und streuen schon mal orientalische Einflüsse in ihr stilistisches  Klangbild ein. Die Texte, der acht neuen, feingeistigen Kompositionen werden nicht länger in finnischer, sondern in englischer Sprache vorgetragen, was Laaksos Meinung nach besser mit den Songs korrespondiert. Mit intuitiv umgesetzter Klasse haut man hier eine starken Gothic Nummer nach der anderen vom Stapel, so tragen das stark an TIAMAT meets THERION erinnernde und mit bockstarken Soli ausgestattete „She Guides Me In My Dreams“, das doomige Gitarrenmonster „No Absolution“ oder der seichte, empathische, 9:34 Minuten andauernder Rausschmeißer „My Last Words“ zur musikalischen Wiederbelebung dieses manchmal fast schon totgesagten Genres bei.

 

www.kuolemanlaakso.net

 

Meine Wertung: 84/100

 

Aktuelles KUOLEMANLAAKSO Line-Up:

Markus Laakso – Guitars, Keyborad, Vocals

Tuomo „Usva“ Räisänen - Bass

Toni „Tiera“ Ronkainen – Drums

V. Santura – Guitars, backing Vocals

 



 

 

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